Kleine Einblicke in das Leitersein und was dahintersteckt – Stamm Sachsen

Kleine Einblicke in das Leitersein
und was dahintersteckt

Das Leiterdasein ein seltsames Hobby – oft hetzt man von Termin zu Termin, doch selbst der größte Stress lässt einem den Spaß an der Sache nicht vergehen.

Das Jahr der LR endet mit dem abwechslungsreich gestalteten Klausur-Tag im Jugendheim der Pfadfinder des Stamm Sachsen. Jedes Jahr wird sich einen Tag lang getroffen, um das Jahr der Leiterrunde, mit den schönsten Terminen pickepacke voll zu stopfen. Doch jung und engagiert wie die Leiterrunde nun mal ist, werden Kompetenzen verteilt und Termine gesetzt, damit man danach zusehen kann, wie man sein „Privatleben“ mit dem Pfadfinderjahr abstimmen kann.

Selten, und damit ist nur ein Bruchteil der Vortragszeit des Tages gemeint, macht sich auf der Klausur entsetzliche Langeweile breit. Man wirkt unkonzentriert und versucht verzweifelt nicht auf Albernheiten des ein, oder anderen Hinterbänklerscherzes einzugehen. Kenner wissen sich in diesen Situationen zu helfen und decken sich vor einer jeden Klausur mit Quizheften, Kreuzworträtseln, oder Malbüchern ein. Auch wird gerne mal die ein oder andere WhatsApp oder ein kurzes Video angeschaut, um sich etwas abzulenken. Angesichts dieser eher negativen Tatsachen ist die Leistung und das Durchhaltevermögen unserer StaVos kaum hoch genug einzuschätzen. Sie bereiten vor, halten eisern Disziplin bei ihren Vorträgen und sorgen wenigstens dafür, dass man heimlich in seinem Malbuch kritzelt, und so tut als höre man immer zu. Ein Klausurtag ist aber neben dem planerischen Teil auch ein amüsanter Tag.

Das Geschaffte an einem Tag wird abends mit einer gemütlichen Weihnachtsleiterrunde, Singrunden, Geschichten und hier und da auch mal mit Bier belohnt. Bei dem gemeinsamen Ausklang des Tages wird von den StaVos gekocht und anschließend wird jedes Jahr geschrottwichtelt. Die Stimmung kommt zum Siedepunkt, wenn man sieht welchen Schrott einige noch gebrauchen können.

Man kann von der Klausur behaupten, dass es eine gelungene Mischung aus geballter Kompetenz im Planerischen und ein Tag mit grenzenlosem Spaß ist.

Dieses Prinzip lässt sich fast in alle Bereiche des Leiterlebens übertragen. Die Leiterrunden beispielsweise bieten neben unsäglich langen und ernsten Gesprächen auch zwischendurch Scherze und Sprüche die z. T. zum Kult oder Slang des Stammes werden können.

Leiterrunden haben doch zunächst das Problem der Terminfindung. Aus diesem Grund finden die Leiterrunden nun abwechselnd nach den Gruppenstunden Dienstags, Mittwochs oder Donnerstags statt. Eigentlich sind auch die Termine bei der Klausur haarklein festgelegt worden, doch der Satz „Ist denn Mittwoch Leiterrunde???“, hängt einem immer im Ohr, wenn man das Jugendheim an anderen Wochentagen betritt.

In einer Leiterrunde, zu der übrigens alle abwesenden abgemeldet sind, läuft es überwiegend nach „Schema- F“ wie am Schnürchen ab. Tagesordnungspunkte sind bis auf das aktuelle Thema meist gleich. Und Punkte wie Schlüsselkreis, Listen bezahlen, Reflexion nach jeweiligen Aktionen, und Sonstiges sind immer gesetzt.

Doch Langeweile kommt, trotz häufig gleicher Tagesordnungspunkte nie auf. Stundenlange interessante Diskussionen über neue Aktionen oder auch mal einen Leiterrundenausflug lassen es nicht zu, auch nur ansatzweise an Langeweile zu denken. Das liegt auch an den verschiedenen Charakteren, Meinungen und Argumentationskünstlern in der Leiterrunde.

Alles in allem sollten die Kinder bzw. Jugendlichen aus den Stufen nicht ganz außer acht gelassen werden. Wo wir nun bei Gruppenstunden und Lägern sind.

Im Allgemeinen kann man hierzu sagen, dass diese beiden Dinge den Grund des Leiterseins darstellen. Denn was wären wir ohne die Gruppenkinder? Alle oben genannten Dinge wären ohne sie ja noch nicht einmal diesen Text Wert, denn was sollten wir dann noch planen?

Der Spaß und die einzelnen kleinen Geschehnisse in Lägern und Gruppenstunden, machen das Gefühl des Leiterseins aus.

Ob Genörgel der Kinder, das Lachen über, oder mit den Kindern (natürlich auch mit Leiter_innen und Mitarbeiter_innen) und die Tatsache Verantwortung zu tragen, sind Dinge, die Läger und Gruppenstunden für fast alle so interessant machen (naja jedenfalls sollte es überwiegend so sein). Es wäre zu speziell Beispiele zu beschreiben, denn von Stufe zu Stufe passiert im Allgemeinen wöchentlich so viel Schönes, Lustiges, Großartiges, Ärgerliches, Doofes, und einfach nur Cooles. Man muss es erlebt haben!

Doch man muss auch zugeben das hier und da Pausen von Pfadfinderterminen auch angenehm sein können, denn alles in allem ist man ja auch manchmal noch zu anderen Sachen verpflichtet. Es soll ja Leiter_innen geben die arbeiten und/oder studieren, kaum vorstellbar guckt man sich dieses Jahresprogramm an. Umso unglaublicher scheint es jetzt noch zu sagen das Leiter_innen auch andere Hobbys oder Freunde und Familie außerhalb von der DPSG haben. Das alles funktioniert auch nur deswegen, weil die Pfadfinderzeit perfekt investierte Zeit ist, für die man gerne, Platz im Terminkalender schafft.

Volljährige Leiterinnen und Leiter begleiten dabei die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg. Dabei geben wir uns als DPSG einen eigenständigen Erziehungsauftrag. Wir wollen unsere Mitglieder in einer kritischen Weltsicht erziehen und einen Freiraum für den Entwurf neuer Ideen schaffen. Wir versuchen Bedürfnisse und Fragen von Kindern und Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufzugreifen, Anwalt von Kinder und Jugendlichen zu sein und Perspektiven einer Lebensgestaltung aufzuzeigen, die weder zu Desinteresse und Resignation, noch zu unkritischer Anpassung führen. Dazu werden die ehrenamtlichen Leiterinnen und Leiter in verschiedenen Ausbildungsveranstaltungen geschult.